Ein virtueller Rundgang gehört in Zeiten der Digitalisierung längst nicht mehr der Geschichte an. Aktueller den je werden virtuelle 3D-Rundänge in den verschiedensten Bereichen angeboten. Mit dem innovativen Internetprojekt Hall360Tirol können elf historische Stationen in der Haller Altstadt bequem von Zuhause aus entdeckt werden. Viel Spaß bei eurer virtuellen Zeitreise durch Hall in Tirol!

Vom Museum direkt zum Fundort

Mit einem Klick startet man den virtuellen Rundgang durch die mittelalterliche Stadt Hall in Tirol, indem man die Webseite www.hall360.tirol besucht.

Startansicht Hall360 Tirol

Ausgangspunkt für die virtuelle Zeitreise ist das Museum der Stadtarchäologie Hall. Direkt am Computer kann der Besucher die verschiedensten Ausstellungsstücke, wie zB historische Glasfunde, Keramik- und Alltagsgegenstände sowie Schmuck bestaunen. Bei einigen Objekten erfährt man durch einen Klick spannende Details. Zoomt man das Bild heran, hat es den Anschein, direkt vor den Vitrinen zu stehen und hineinzublicken. Von der virtuellen Stadtarchäologie kommt man zu den Grabungsplätzen, woran das Museum bzw. deren Mitarbeiter bereits gearbeitet und geforscht haben. Und das alles online! Virtuelle Schautafeln sind in einer 360-Grad Ansicht angeordnet und gewähren uns spannende Einblicke hinter die Arbeit der Archäologen bzw. lassen uns in die Geschichte Halls eintauchen.

Folgende Stationen kann man bereits besichtigen:

Ansicht im Museum der Stadtarchäologie Hall in Tirol

Hinweis: Verschiedenste Symbole leiten durch den virtuellen Rundgang. An einigen Stationen sind auch Zeitsprünge möglich. Durch direkte Überblendungen gelangt man von der Gegenwart in den historischen Zustand (rot-weiß drehender Pfeil im oberen Bereich).

Auszug aus dem virtuellen Rundgang in der Josefskapelle

Faszinierende Ein- und Ausblicke ermöglicht die Station „Josefskapelle“ am Oberen Stadtplatz. Bei Grabungen im Jahr 2009/10 stießen die Archäologen auf ein Beinhaus aus dem 14. Jahrhundert. Man fand dort Skelette von mindestens 2000 Menschen, und zwar genauso wie man sie einst begraben hatte. Insgesamt zählt die Josefskapelle drei Vorgängerbauten. Letzterer, nämlich die Wolfgangskapelle vom bekannten Ritter Florian Waldauf, wurde beim Erdbeben im 17. Jahrhundert stark beschädigt. In Folge entstand die heutige Josefskapelle, unter anderem durch Stiftungen wie jene der Adelsfamilie Khuen-Belasyn-Belasy. Deren Familiengruft befindet sich im Westteil der Kapelle. Im Detail kann das wunderbare und farbenfrohe Deckenfresko des Malers Paul Geyer aus dem Jahr 1698 bewundert werden. Dazu muss man das Bild ganz einfach heranzoomen.

Innenansicht Josefskapelle
Detailansicht Informationsbox beim virtuellen Rundgang

Tipp: Mit einem Klick auf das „i – josefskapelle“ öffnet sich eine Informationsbox. Um wieder auf die vorherige Ansicht zurückzukommen, genügt ein Klick in die graue Box!

Stationen mit Maximilianbezug

Was wäre eine Tour durch Hall ohne auf den Spuren von Kaiser Maximilian I. zu wandeln. Gesamt sind es drei Stationen mit „Kaiser Maximilian“-Bezug: das Haller Tanzhaus, die Haller Stadtmauer sowie die Georgskapelle in der Burg Hasegg.

Im rekonstruierten „Haller Tanzhaus“-Saal – im heutigen Haller Rathaus – sieht man eine Video-Animation. Es handelt sich um ein Tänzchen der damaligen Tischgesellschaft im Beisein des Kaisers höchstpersönlich.

Einen weiteren Bezug stellt die nördlich gelegene Haller Stadtmauer mit angedeuteter Zwingermauer dar. Das oberste Geschoss der Mauer fällt in die Zeit Maximilians. Auch in der Georgskapelle kann man in die Zeit Maximilians vor 500 Jahren reisen. Er war es schließlich, der den Bau dieser Kapelle in Auftrag gegeben hatte.

Ehemaliges Bastionsgebäude

Für mich ist vor allem mein Arbeitsplatz die spannendste Entdeckung auf dieser virtuellen Stadtführung! Das Gebäude unseres Tourismusverbandes ist ein ehemaliges Bastionsgebäude. Wo wir heute tagtäglich arbeiten, befand sich früher ein wichtiger Verteidigungspunkt der Stadt Hall. Ein kleiner Vorgeschmack auf die virtuelle Beschreibung anbei:

Ehemaliges Bastionsgebäude am Unteren Stadtplatz von Hall in Tirol
Informationen zum Bastionsgebäude
Innenansicht Bastionsgebäude
Befestigungsanlage von Innen
Außenmauer Grundriss

Großer technischer Aufwand

Der virtuelle 3D-Rundgang wurde mit dem Haller Fotografen und Multimediadesigner Klaus Karnutsch entwickelt. Sphärische Projektionen von Rundumfotografien kamen dabei zum Einsatz. Die Besonderheit liegt in der Überblendung in die Vergangenheit aufgrund aktueller Forschungsergebnisse. Der Betrachter kann sich direkt „im Bild in alle Richtungen“ bewegen. Mit einer Zoom-Funktion gelingt es, Objekte genauer zu betrachten. Wer eine VR-Brille (VR steht für virtual reality) besitzt, kann die VR-Funktion aktivieren. Der entsprechende Button befindet sich an der oberen Bildseite (VR on).

Durch den enormen technischen Aufwand dieses Projekts, öffnet sich für uns heute eine spannende und informative Tür in die Vergangenheit Halls. An weiteren Stationen wird bereits gearbeitet. Mehr Informationen gibt es unter: https://www.stadtarchaeologie-hall.at/hall360tirol/