Gerade ist die UCI Straßenrad WM voll im Gange und zahlreiche Radfans erfreuen sich an diesem einzigartigen Großevent. Immer mehr wird das Fahrrad sowohl im Alltag als auch in der…

Gerade ist die UCI Straßenrad WM voll im Gange und zahlreiche Radfans erfreuen sich an diesem einzigartigen Großevent. Immer mehr wird das Fahrrad sowohl im Alltag als auch in der Freizeit zu einem beliebten Sportgerät. Dennoch: für (Klein)Kinder sind lange Strecken natürlich anfangs noch nicht machbar. Was tun also, wenn Eltern trotzdem ihrem Lieblingshobby nachgehen und eine längere Radtour möchten? Ganz einfach: ein Fahrradanhänger muss her. Wenn man nicht schon selbst in Besitz eines Anhängers ist, kann man diesen auch ausleihen, so zB bei „Die Börse Innsbruck“.

Heute geht es mit den Kindern in den Naturpark Karwendel, genauer gesagt von Gnadenwald hinauf zur Hinterhornalm, über die Walderalm und Ganalm hinab ins Vomperloch und wieder retour zum Ausgangpunkt.

Angekommen am Beginn der asphaltierten Mautstraße hinauf zur Hinterhornalm parken wir hier unser Auto. Die heutige Strecke befahren wir mit den E-Bikes, denn zwei Kinder mit einem Gesamtgewicht von fast 25 kg den Berg hinauf zu ziehen ist ohne elektrische Hilfe (fast) unmöglich. Nachdem der Fahrradanhänger am Bike hängt und die Kinder darin verstaut sind, beginnt die Radtour.

Immer wieder erleben wir fantastische Ausblicke hinab ins Inntal. Die herbstliche Luft ist schon etwas kühler als noch die Tage zuvor, doch zum „Radln“ wirklich angenehm. Kaum zu glauben, dass auf dieser doch recht steilen Asphaltstrecke (teilweise bis zu 14% Steigung!) jedes Jahr unzählige Teilnehmer beim beliebten Radrennen, der Hinterhornchallenge mitmachen.

Oben angelangt, dürfen sich die Zwillinge erstmal die Beine vertreten und wir schieben die Räder ein Stück. Der nun beginnende Schotterweg verläuft fast gerade in Richtung Walderalm. Nur am Ende gibt es eine kurze Steigung, dann erreicht man das traumhafte Plateau und kommt erst einmal aus dem Staunen gar nicht heraus. Eingebettet im Naturpark Karwendel – übrigens das größte Naturschutzgebiet Österreichs – sind wir von der einzigartigen und jetzt im Herbst noch klareren Bergkulisse einfach sprachlos. Diesen Ort möchte man am liebsten nie mehr wieder verlassen! Daher beschließen wir, so viel Zeit als möglich hier zu verbringen und essen auf der Alm zu Mittag.

Die Aussicht genießen bei Knödel und Käs‘

Auf der großen Sonnenterrasse genießt man Tiroler Köstlichkeiten wie sauren Graukäse, hausgemachte Kas- und Speckknödel oder ein Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Den Wirten ist es wichtig, nur einheimische Produkte zu verwenden und alles frisch zu kochen. 2017 wurde die Walderalm übrigens Sieger bei der Suche nach den bestem Kaspressknödel in Tirol.

Die Zeit nach dem Mittagessen nützen wir dann noch, um die Gegend ein bisschen zu erkunden und die ein oder andere Klettermöglichkeit auszuprobieren. Oberhalb der Alm liegt eine modern gestaltete Kapelle, von dessen Innenbereich man einen traumhaften Blick hinab zur Alm und auf das Karwendelgebirge hat. Errichtet wurde die sogenannte Maria-Schutz-Kapelle im Jahre 1965.

Gestärkt und auch etwas müde geht es jetzt weiter in Richtung Ganalm. Einem kleinen Nickerchen steht nichts im Wege, denn im Anhänger ist man mit allem gut versorgt!

Von der Ganalm zum Vomperloch

Die urige Ganalm befindet sich mitten im Vomperloch. Ganz anders als auf der Walderalm, wo die Landschaft eher lieblich ausfällt und man auf der Alm kaum einen Sitzplatz bekommt, hat die Gegend rund um die Ganalm ihren einsamen und rauen Charakter bewahrt.

Sie hat während der Sommermonate, wenn die Tiere auf der Alm sind, geöffnet und wird einfach bewirtschaftet. Bei schönem Wetter ist sie in der Vor- und Nachsaison auch an den Wochenenden geöffnet. Direkt neben der gemütlichen und von Bäumen beschatteten Almterrasse befindet sich eine kleine Holzkapelle. Ein Blick ins Innere des Sakralraumes ist sehr empfehlenswert, denn es ist hier ein einfacher, aber wunderschön gestalteter Flügelaltar zu sehen.

Durch das Vomperloch geht es hinab zur Landesstraße. Immer wieder sind wir sprachlos ob der wilden Schönheit, die dieses 15 km lange Seitental des Inntals zu bieten hat. Der Vomperbach, welcher dieses Tal durchfließt, hat sich schluchtartig in den Talgrund eingeschnitten. Er transportiert viel Schotter hinab zum Talausgang, wo dieser abgebaut wird. Kleine Bächlein und Wasserfälle, schroffe und steil abfallende Felsen sowie die herbstliche Landschaft „zwingen“ uns immer wieder stehen zu bleiben, um dieses Naturjuwel direkt vor unserer Haustüre zu bewundern.

Nach 22 km und ca. drei Stunden reiner Fahrzeit gelangen wir wieder an den Ausgangspunkt zurück. Eine lohnende Radtour mit vielen Höhepunkten, die uns allen sehr gut gefallen hat – und ideal für Fahrten mit dem Fahrradanhänger!

Elisabeth

Elisabeth

Elisabeth hat zwei kleine Kinder und einen Hund. Mit ihrem Rudel ist sie gerne draußen unterwegs. Vor allem an Orten, wo sonst wenig Menschen anzutreffen sind. Ganz speziell an den besonderen Kraftorten in der Region Hall-Wattens. Sie kocht gerne und belebt unseren Kulinarikblog.