In der Faschingszeit darf eines ganz bestimmt nicht fehlen: der Faschingskrapfen. Eine süße Köstlichkeit, um die sich viele Geschichten und Mythen ranken.

Buntes Treiben herrscht während der fünften Jahreszeit in der Region Hall-Wattens. Die Rede ist vom Fasching bzw. der Fasnacht, wie sie in Tirol auch genannt wird. Unzählige Brauchtumsgruppen laufen während dieser närrischen Zeit zur Höchstform auf. Neben den Umzügen wird auch auf die Kulinarik ein spezielles Augenmerk gelegt. Und was liegt näher, als euch heute den berühmten Faschingskrapfen vorzustellen.

Doch woher kommt eigentlich der Faschingskrapfen und weshalb wird er ausgerechnet in dieser Zeit so gerne verspeist? Meine Kollegin Susi und ich gingen für euch auf Spurensuche und haben mittels Video festgehalten, dass die Zubereitung dieser süßen Köstlichkeit absolut keine Hexerei ist.

Die Geschichte des Faschingskrapfen

Es ranken sich einige Mythen und Geschichten rund um den Ursprung des Krapfens. Bereits die alten Griechen reichten Krapfen als Opfergabe an ihre Göttin Ceres. Doch auch Römer, Karolinger und die Habsburger stellen ihren Anspruch an die Erfindung des Krapfens.

Immer wieder ist von der angeblichen Wiener Namenspatronin Cäcilia Krapf zu lesen. Sie soll im Jahr 1690 einem Küchenjungen einen Germteigpatzen nachgeworfen haben, der versehentlich in heißem Fett gelandet sei, wo er sich in eine herzhafte Köstlichkeit verwandelte. Eine nette Geschichte, aber leider sind die „Cilli-Kugeln“ nicht Namensgeber der heutigen Faschingskrapfen. Wahr ist jedoch, dass Krapfen schon seit Jahrhunderten bei Faschingsveranstaltungen anzutreffen sind. Der Schusterpoet Hans Sachs hat 1540 sogar ein eigenes Fastnachtsspiel verfaßt, das bezeichnenderweise den Titel Das Krapfenholen trägt.

Wie auch immer – der Krapfen ist während der Faschingszeit unverzichtbar geworden und mittlerweile in vielen verschiedenen Varianten (mit Vanille-, Nougat- oder Eierlikörfüllung oder verziert mit lustigen Schokogesichtern) erhältlich. Der klassische Faschingskrapfen wird jedoch mit Marillenmarmelade gefüllt und mit Staubzucker gereicht. Wir wünschen euch viel Freude beim Nachkochen, gutes Gelingen und noch eine lustige Faschingszeit!

Faschingskrapfen Rezept

Zutaten für 25 Krapfen, Zeitaufwand: ca. 2 Stunden

200 ml lauwarme Milch, 520 g Mehl, 30 g frischer Germ, 2 Eier, 3 Dotter, 80 g Kristallzucker, Vanillezucker, abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone, 8 g Salz, 30 g zerlassene Butter, Fritierfett zum Herausbacken, 150 g passierte Marillenmarmelade und Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung

Das Mehl salzen und währenddessen die Milch mit dem Butter leicht erwärmen. In die Milch kann man auch gleich den Zucker, die Eier und den Germ dazugeben. Danach das lauwarme Milchgemisch und die abgeriebene Zitrone zum Mehl geben und einen geschmeidigen, glatten Teig kneten. Diesen zugedeckt in der Germschüssel an einem warmen Ort ca. 30 Minuten ruhen lassen.

Den aufgegangenen Teig kurz verkneten und in ca. 40 g schwere Stücke teilen. Teigstücke mit den gewölbten Handinnenflächen zu glatten Kugeln schleifen. Teigkugeln auf ein geöltes Backblech setzen und behutsam etwas flach drücken. Mit einem bemehlten Küchentuch bedecken und nochmals an einem warmen Ort für ca. 30 Minuten gehen lassen. Das Fritierfett in einer hohen Pfanne auf knapp 160 °C erhitzen.

Je nach Pfannengröße mehrere Teiglinge mit der oberen Seite nach unten in das heiße Fett gleiten lassen. Deckel aufsetzen und zugedeckt ca. 3 Minuten backen. Danach die Krapfen wenden und ca. 2 Minuten goldbraun fertig backen. Auf einem Küchenpapier entfetten.

Die Marillenmarmelade in einen Spritzsack oder Krapfenspritze geben und damit die Krapfen vorsichtig füllen. Danach die Krapfen mit Staubzucker bestreuen und mit einer guten Tasse Kaffee genießen.

Elisabeth

Elisabeth

Elisabeth hat zwei kleine Kinder und einen Hund. Mit ihrem Rudel ist sie gerne draußen unterwegs. Vor allem an Orten, wo sonst wenig Menschen anzutreffen sind. Ganz speziell an den besonderen Kraftorten in der Region Hall-Wattens. Sie kocht gerne und belebt unseren Kulinarikblog.