Unsere Nature Watch-Führerin Susi erklärt in einer kleinen Serie, wie das jeweilige Tier mit den feindlichen Lebensbedingungen umgeht. l Aussehen Das Reh ist das häufigste…
Unsere Nature Watch-Führerin Susi erklärt in einer kleinen Serie, wie das jeweilige Tier mit den feindlichen Lebensbedingungen umgeht.
l
Aussehen
Das Reh ist das häufigste und kleinstes geweihtragendes Schalenwild – aber nur der Bock trägt ein Geweih. Zweimal im Jahr wechselt es sein Haarkleid: im Sommer rötlich, im Winter graubraun. Der weiße Fleck am Hinterteil wird Spiegel genannt.
Fortpflanzung
Im Juli und August ist die Blattzeit (Paarungszeit). Oft sieht man aufgescharrte Stellen am Waldboden, das sind sogenannte Plätzstellen, mit denen der Böck den Boden zur Reviermarkierung aufscharrt. Im Mai/Juni werden meist zwei Kitze gesetzt (geboren). Die weißen Tupfen bei den jungen Tieren verschwinden ab August wieder.
Nahrung
Rehe sind sehr naschhaft und wählerisch. Sie äsen (fressen) vor allem in den Morgen- und Abendstunden.
Feinde
Zu den Feinden zählen der Fuchs, der Marder, der Uhu, wildernde Hunde, befahrene Straßen und leider auch der Mensch und seine Mähmaschinen, weil in den Feldern oft die Kitze von der Geiß abgelegt (in Sicherheit gebracht) werden.
Besonderheiten
Rehe haben ein besonders breites Klangrepetoir, um sich untereinander zu verständigen. Als Lautäußerungen kennen wir beim Rehkitz das Fiepen zwischen Geiß und Kitz, das bellende Schrecken der Geiß und des Bockes sowie das Fiepen der Geiß in der Brunft. Als Schmerzlaut kennen wir das Klagen, welches in Todesangst ausgestoßen wird. Der Abwurf des Geweihs erfolgt von Ende Oktober bis Jänner. Das junge Geweih, das Bastgeweih, wird jedes Jahr sofort neu geschoben (gebildet). Von diesem muss der Rehbock erst die Basthaut abfegen.
Das Reh im Winter
Das Reh ist leider für kalte Temperaturen nicht sehr gut „ausgerüstet“ – Milde Temperaturen, so wie sie zur Zeit herrschen, sind für Rehe kein Problem. Was ihnen aber sehr zu schaffen macht, ist ein besonders früher Wintereinbruch und ein harter Winter. Diese führen in allen Altersklassen zu Verlusten, sie führen sogar zum Absterben von Embryonen. Hungernde Rehe sind anfälliger für Parasitenbefall! In diesen Notzeiten muss das Rehwild gefüttert werden, weil sein natürlicher Lebensraum vom Menschen stark eingeengt wird.
Zum Schutz der Rehe sollten wir Menschen im Winter Abstand von Futterkrippen halten!
Ihr wollt selbst einmal diese Tiere in freier Wildbahn erleben? Geführte Nature Watch – Wanderungen mit Schneeschuhen oder zu Fuß bieten euch zahlreiche Gelegenheiten dazu, und zwar jeden Freitag von 01. Dezember 2014 bis 31. April 2015! Mehr Infos und Anmeldung hier
Fotonachweise: (c)Alpenpark Karwendel