Eine große Auszeichnung hat das Museum Wattens im April 2023 erhalten: den Museumspreis des Landes Tirol. Mit der Ausstellung „Dorf der Frauen“ wurde damit eine besonders herausragende Leistungen im Museumsbereich gewürdigt!

Was ist der Museumspreis des Landes Tirol

Tirol verfügt über rund 170 Museen und museumsähnliche Einrichtungen, die mit ihren Sammlungen die Geschichte und Gegenwart Tirols dokumentieren. Der Museumspreis 2022 des Landes Tirol geht an das Museum in Wattens. Der Museumspreis des Landes Tirol wird auf Vorschlag des Kulturbeirats für Denkmalpflege und Museumswesen seit 1996 jährlich vergeben. Seit dem Jahr 2008 wird der Museumspreis des Landes als Projektpreis vergeben. Dabei kommt es nicht auf den Umfang und die Größe des Vorhabens an, sondern vielmehr auf Originalität und Qualität. Und das hat das Museum Wattens mit der Ausstellung „Dorf der Frauen. Frauengeschichte(n) als Zeitgeschicht(en)“ eindrucksvoll bewiesen. Der Preis ist als höchste Auszeichnung im Museumsbereich mit 6.000 Euro dotiert. Feierlich übergab Landeshauptmann Anton Mattle die Urkunde dem Wattener Bürgermeister Lukas Schmied und dem Team vom Museum Wattens.

Das Projekt

Wie wichtig und schon längst überfällig die Aufarbeitung der Frauen in der Geschichtsschreibung ist, zeigt das Projekt „Dorf der Frauen“ ganz deutlich. Vornehmlich Frauen in Führungspositionen, Adelige und Heilige finden in den Geschichtsbüchern Erwähnung. Jedoch waren es die Frauen in Heimarbeit, in der Pflege oder im Haushalt, die oft einen sehr beschwerlichen Lebensweg zu meistern hatten. Im Zuge des Projekts wurden erstmals weibliche Biografien – aus allen Zeiten und Generationen – gesammelt und archiviert. Das Forschungsprojekt wurde neben der Ausstellung im Museum auch in einer Broschüre vorgestellt. Sie präsentiert alle weiblichen Persönlichkeiten mit einer kurzen Biografie. Führungen durch die Ausstellung können beim Museumsteam gebucht werden.

Die Geschichte der Wattener Frauen

Selbst wenn wir uns das heute nicht mehr vorstellen können, gerade im ländlichen Raum konnte man den Eindruck gewinnen, als hätten Frauen in der Gesellschaft keine Rolle gespielt. Dabei waren sie es, die wesentlich zur Entwicklung einer Dorfgemeinschaft beigetragen haben. Die beiden in Wattens ansässigen Firmen Swarovski und Papierfabrik beschäftigten im 19. und 20. Jahrhundert zahlreiche weibliche Mitarbeiterinnen, die ihre Aufgabe neben den ländlichen Haus- und Hofarbeiten in Heimarbeit erledigen mussten. Durch die Geschichte dieser Frauen lässt sich die vielseitige Geschichte der Region aus verschiedenen, tlw. sogar ganz neuen Perspektiven betrachten.

Gerne können auch weiterhin Inhalte zu diesem Thema im Museum oder unter hall@museum-wattens.com deponiert werden.

Besuch im Museum Wattens

Neben laufenden Ausstellungen ist das Museum Wattens vor allem eins: Es versteht sich als Ort für alle. Es soll für das alte Wattens, das heutige Wattens und das zukünftige Wattens Identität stiften und den Ort als kulturelles Kraftwerk antreiben.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 10-16 Uhr

Es bietet einen barrierefreien Zugang, Führungen und Programm für Familien und Kinder. Bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Erwachsene zahlen € 6,00, Ermäßigungen gibt es mit der Gästekarte.

Interessierte können dem Museum auf den üblichen sozialen Kanälen folgen.

Elisabeth

Elisabeth

Elisabeth hat zwei kleine Kinder und einen Hund. Mit ihrem Rudel ist sie gerne draußen unterwegs. Vor allem an Orten, wo sonst wenig Menschen anzutreffen sind. Ganz speziell an den besonderen Kraftorten in der Region Hall-Wattens. Sie kocht gerne und belebt unseren Kulinarikblog.