Mit den ersten Blumen können wir uns schon über den Frühling freuen.

„Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder,
Es spielet der Hirte auf seiner Schalmei…“

Neben dem Klang fröhlicher Frühlingslieder, sind es vor allem die Blumen, die uns daran erinnern, aus dem Winterschlaf zu erwachen. Die ersten zarten Blüten, die sich zwischen Schnee und Eis hervorwagen, sind uns als ersehnte Vorboten des Frühlings besonders lieb.

Frühlingsblumen

Wahre Lebenskünstler sind sie, unsere Frühblüher! Ob Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokus, Leberblümchen, Frühlingsknotenblume, Buschwindröschen, Schlüsselblume oder Veilchen – sie alle verstehen es meisterhaft, die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs, in denen sich ihr kurzes Leben erfüllt, zu nutzen. Denn sie müssen schnell sein, sie müssen blühen bevor die Bäume und Sträucher Blätter bekommen – ansonsten fehlt ihnen das lebensnotwendige Sonnenlicht! Sie leben von gespeicherten Vorräten des Vorjahres, der zum Teil noch gefrorene Boden gibt keine Nährstoffe her. Ihr niedriger Wuchs und das Anschmiegen an den Boden verschafft ihnen Windschutz. Haarpelze oder wächserne Überzüge bewahren Stengel, Blüten und Blätter vor Nässe und Kälte. Sie alle haben die Fähigkeit, ihre Blüten bei Regen – und Schneeschauern und in frostigen Nächten fest zu verschließen. Tagelang können so die kleinen Überlebenskünstler unbeschadet im Flockenwirbel stehen oder unter einer Schneedecke liegen, um dann, bei den ersten Sonnenstrahlen ihre Blüten zu entfalten.

Und gegen noch eine Gefahr sind unsere Frühlingsblumen geschützt – gegen den Appetit von Wild, auch Hasen auf frisches Grün. Sie schützen sich sehr wirkungsvoll mit Gift! In vielen Frühblühern sind diese Wirkstoffe so konzentriert, dass schon kleine Mengen schwere Schäden oder sogar den Tod zur Folge haben können. Bei anderen Blumen bzw. Kräutern hingegen sind diese Substanzen jene, die sie zu eigentlichen Heilpflanzen machen. Oft werden die Auszüge ihrer Wirkstoffe medizinisch verwendet. Niemals darf man jedoch selbst irgendwelche Hausmittel aus Giftpflanzen herstellen!!

Die Schneerose

Eine der bekanntesten Frühlingsblumen ist die Schneerose: wunderschöne und zahlreiche Vorkommnisse finden sich im Halltal, welches zum größten Naturpark Österreichs gehört, dem Naturpark Karwendel.

Der volkstümliche Name „Schneerose“ bezieht sich auf die extrem frühe Blütezeit der Pflanze. Man nennt sie auch gerne Christrose, nach einer alten Tradition sie so zu kultvieren, dass sie zu Weihnachten blüht. Verwildert wächst die Schneerose in Tallagen und bis zu einer Höhenlage von 1900 m.

Die immergrüne, mehrjährige Pflanze mit dunkelgrünen Blätter und weißen Blüten erreicht eine Wuchshöhe zwischen 10 – 30 cm. An geeigneten Standorten kann der Pflanzenstock bis zu 25 Jahre alt werden.

Durch die sehr frühe Blütezeit der Pflanze, ist eine Bestäubung durch Insekten nicht immer möglich. Als Ausgleich dafür bleiben die Narben der Schneerose lange befruchtbar und können auch die eigenen Pollen aufnehmen. Diesen Vorgang nennt man Selbstbestäubung.

Die Schneerose ist oftmals in der Pflanzengesellschaft Schneeheide-Kiefernwald anzutreffen. Schneerosen werden häufig kultiviert, verwildern jedoch selten.

Achtung: Auch wenn wild wachsende Schneerosen noch so schön leuchten: Die wunderschönen Blumen sind streng geschützt und dürfen nicht gepflückt werden.

Wanderführungen im Frühling

Mit Mai 2021 beginnt das Sommerwochenprogramm des Tourismusverbandes Region Hall-Wattens. Hier werden zahlreiche Führungen zum Thema Blüte, Kräuter sowie Fauna angeboten. Begleiten Sie uns auf einer spannenden Wanderung oder einem Spaziergang und erhalten Sie spannende Einblicke unter fachkundiger Führung. Wir freuen uns, Sie in Ihrem Urlaub begleiten zu dürfen.

Susi

Susi

Susi arbeitet seit 2006 beim Tourismusverband der Region Hall-Wattens. Sie ist Austria Guide, Bergwanderführerin, Tiroler Naturführerin sowie Kräuterpädagogin. Es ergibt sich von selbst, dass sie - egal bei welchem Wetter - immer gerne im Freien unterwegs ist.